Social Networks im Business nutzen – Blogparade Teil 1

Social Media, Soziale Netzwerke und Web 2.0 wird auch bei kleinen und mittelständischen Firmen immer wichtiger. Facebook, Google+, Twitter, Xing sowie viele weitere Netzwerke werden immer wichtiger, da die Leute dort immer mehr Zeit verbringen. Umso wichtiger wird es als Selbstständiger und für Unternehmen auch dort präsent zu sein.

Sei es um eine direkte Kommunikation mit Bestandskunden oder Interessenten zu ermöglichen, Aufmerksamkeit zu erzeugen um so neue Kunden zu gewinnen, neue Produkte und Services zu präsentieren oder virales Marketing zu starten - soziale Netzwerke ermöglichen all dies und mehr. Es gibt aber auch viele Fallstricke und was so einfach aussieht, ist längst eine Wissenschaft für sich geworden.

Diesem Thema und diesen Aspekten werden wir uns in einer kleinen Blogserie bestehend aus drei Teilen nähern - welche außerdem an einer Blog-Parade teilnimmt.

Ich lese schon länger immer wieder gerne den Blog Selbstständig im Netz von Peer Wandiger - einem selbstständigem Webdesigner. Auf dem Blog gibt es immer wieder interessante Artikel rund um die Selbstständigkeit aber auch aus dem Themenfeldern Domaining, Affiliate, Geld verdienen, Marketing, SEO, bloggen, texten und vielen anderen Themen mehr.

Besonders spannend sind für mich vor allem immer wieder auch seine größeren Aktionen: So wollte ich eigentlich unbedingt bei seiner Nischen-Challenge  für unsere Firma Portunity Media mitmachen, bin aber leider wie so oft zeitlich davon abgehalten worden. Bei der Blogparade zum Thema Social Media habe ich mir nun aber mal einen Ruck gegeben :)

Blog-Parade ? Was ist eine Blog-Parade ? Bei einer Blog-Parade gibt ein Blog ein Thema und einen Zeitraum vor - andere Menschen schreiben dann in ihren Blogs zu diesem Thema einen Artikel mit ihrer eigenen Ansicht / Meinung / Empfehlung usw. Am Ende fasst der Initiator in seinem Blog dann alle Beiträge zusammen und verlinkt alles. Auf diese Weise entstehen viele unterschiedliche und interessante Artikel zu einem Thema. Da ich erst seit dem Relaunch unserer Website letztes Jahr blogge, ist dies für mich die erste Blog-Parade an welcher ich teilnehme. Bin schon sehr gespannt.

Auf das Thema "Social Networks im Business nutzen" werde ich in drei Teilen eingehen:

  • Im ersten Teil meiner kleinen Artikelserie werde ich vor allem ein paar allgemeine Anmerkungen zur Einführung bringen.
  • Im zweiten Teil will ich das Thema von der gastronomischen Seite mit zwei Erfolgs-Geschichten sehr praxisnah beleuchten.
  • Und im dritten Teil werde ich darauf eingehen, wie wir bei Portunity selber Social Media-Netzwerke nutzen, warum ich da nicht gänzlich so zufrieden mit bin und wie mögliche Wege aus der Sackgasse aussehen könnten.

Und schon geht es los:

Mein Start mit großen Vorbehalten bezüglich Privatsphäre

Bevor ich starte möchte ich darauf hinweisen, dass ich selber sozialen Netzwerken lange Zeit äußerst skeptisch gegenüber stand und ich die gescheut habe wie der Teufel das Weihwasser. Auch heute habe ich bei aller Euphorie noch einige Vorbehalte.

In dem Zusammenhang möchte ich auf den kritischen Blog-Artikel von Alles mit Links zur Blog-Parade von Matthias Griesbach hinweisen, wo einige Wahrheiten drin stehen die ich auch sehe. Vor den Gefahren der großen Datenkraken, gerade auch in Verbindung mit staatlichen Überwachungsorgien und immer weiter ausufernden Begehrlichkeiten, kann man gar nicht genug auf diesen Aspekt hinweisen - heute wichtiger denn je.

 

Dennoch habe ich meinen Widerstand irgendwann teilweise aufgegeben - denn im geschäftlichen Umfeld kommt man meiner Meinung nach um soziale Medien nicht mehr herum. Als Unternehmer steht man oft zur Hälfte sowieso bereits in der Öffentlichkeit. Ist also eh nicht weit her mit Privatsphäre - wobei man sich das eine oder andere bewahren kann und sollte. Da, wo sich Kunden und Menschen aufhalten, da kommt man nicht umhin auch seine eigenen Zelte aufzuschlagen wenn man im Gespräch sein will und am Ende etwas verkaufen möchte. Aufmerksamkeit ist wichtig.

Aus diesen Gründen bin ich seit 2010 auch persönlich in verschiedenen Netzwerken aktiv und seit dem bieten wir bei Portunity auch Beratung zu Social-Media-Netzwerken offiziell an. Wenn ich sage ich selber bin persönlich erst seit 2010 aktiv,  heißt dies nicht, dass wir bei Portunity nicht vorher auch bereits Kunden-Projekte betreut hatten und das ganze ausprobiert haben, den Markt beobachtet hatten usw. Unsere Erfahrung ist tiefer - der "Dammbruch" war für mich selbst allerdings erst recht spät in 2010.

Relevanz von Social Media im Business

Wer hier noch Zweifel hat warum man um Social Media im Business zu-mindestens in vielen Branchen nicht drum herum kommt, dem sei das Video "Social Media Revolution" von Socialnomics empfohlen. Dies ist recht bekannt und liegt seit 2011 in einer aktualisierten Form vor: 

Vorher gab es bereits eine 7 Minuten lange Version aus dem Jahr 2009 die jedoch auf älteren Daten basierte, dafür aber auf Deutsch übersetzt wurde - meiner Meinung nach immer noch sehenswert ist. 

Branchen-Affinität von Social-Media

Ich schrieb gerade "in vielen Branchen" - Ja, Social Media ist in vielen Branchen heute schon fast ein MUSS. Aber nicht in allen. Ein guter Ansatz um die Relevanz von Social Media auf die eigene Branche abzuschätzen ist es zunächst einmal nach Mitbewerbern und Kollegen zu suchen und deren Aktivitäten eine Zeit lang zu beobachten.

Ein Grund warum nicht alle Branchen für Social-Media geeignet sind, ist der Fakt dass es in sozialen Netzwerken zunächst einmal um Kommunikation geht - nicht um Werbung und Information was klassische Gebiete für die eigene Website aka Homepage sind. Man sollte einen Twitter- , Facebook- oder sonstiges soziales Netzwerk also in keinem Fall als Plattform sehen, wo man seine Werbebotschaften einfach so reinfüllt.

Auf die Unterschiede zwischen einer Website und sozialen Medien bin ich vor ca. einem Jahr in meinem Artikel "Unternehmens-Homepage VS Facebook-Page ?" ausführlich eingegangen - der an Aktualität wirklich nichts eingebüßt hat. Dementsprechend sind soziale Medien vor allem für Branchen geeignet wo eine hohe Rate an Kunden-Kommunikation stattfindet.

Falsche Vorstellungen zum Zeit-Einsatz und zu Zielen

Hier ist bei der Beratung schon gemeinsam abzuwägen und zu schauen, ob Social Media überhaupt Sinn macht und welche Ziele damit überhaupt verbunden werden sollen. Lediglich einem "Me-too", ohne Prüfung von Voraussetzungen und der Definition von Zielen, zu frönen führt nur all zu schnell zu herben Enttäuschungen.

Spätestens wenn dann nach den ersten 50 Fans / Followern keine weiteren dazu kommen, es keine Interaktionen gibt und die eigene Motivation für neue Beiträge bereits nach wenigen Wochen oder Monaten nachlässt - sollte man sich Fragen "Was will ich damit überhaupt erreichen ?" und "Was könnten meine Kunden hier erwarten zu finden ?".

Auch sollte der zeitliche Einsatz nicht unterschätz werden. Wer auf seiner Website schon seinen aktuellen News-Bereich nur 1x im Jahr gepflegt bekommt - der sollte dringend die Finger von sozialen Medien und Netzwerken lassen.

Denn soziale Medien und Netzwerke erfordern vor allem eines: Zeit. Zeit um Inhalte zu produzieren (z.B. ein neues Foto einstellen), Zeit um mit Nutzern zu kommunizieren, Zeit um auf Interaktionen zu reagieren und Zeit um alles auszuwerten, die Strategie zu bedenken, aktuelle Aktionen zu planen und vieles mehr. Bei Social Media stellt man im Vergleich zur eigenen Website nicht einmal was rein und hat dann potentiell für drei Jahre Ruhe. Hier sehe ich sehr oft falsche Vorstellungen und nach dem Start entsprechend abflachende Aktivität.

Bekanntheit steigern um neue Kunden zu gewinnen - bestehende Kunden binden

Auf der Positiv-Seite stehen die enormen Möglichkeiten welche soziale Medien vor allem auch kleinen und mittleren Unternehmen bieten: Richtig eingesetzt, können die eigenen Aktivitäten in Social-Media-Netzen die eigene Bekanntheit steigern und so zu neuen Kunden und damit auch zu mehr Umsätzen führen.

Man sollte Social Media jedoch nicht als billige Werbe-Plattform ansehen. Gerade Werbe-Botschaften und plumpe Werbe-Nachrichten sind absolut tabu. Wie der Name "Social Media" schon andeutet, steckt der Begriff "sozial" da drin.

Um die Aufmerksamkeit zu erzeugen und so die Bekanntheit und Umsatz zu steigern ist mit den Kunden zu kommunizieren - und zwar auf Augenhöhe. Der Kunde ist ernst zu nehmen und man sollte sich fragen: Was ist für den Kunden interessant ? Welche Nachrichten interessieren ihn ? Wie kann ich meinem Kunden helfen ? Was kann ich meinem Kunden heute gutes und nützliches bieten ? Wenn man darauf seine Nachrichten abstellt, den richtigen Nerv trifft und etwas Glück dazu hat, dann teilen die Kunden die eigenen Nachrichten und Inhalte an den eigenen Bekanten- und Freundes-Kreis und sprechen mit selbigen über sie - hoffentlich positiv.

Dabei sollte man allerdings nie nie nie vergessen: Soziale Netzwerke sind keine Einbahnstraße. Dies ist ja gerade der Clou im Gegensatz zu den klassischen Medien wo eine Redaktion die Inhalte erstellt und die Abgrenzung schlecht hin: Die Erstellung von Inhalten wird vom User oft selbst übernommen (Stichwort "User generated Content"). Soziale Netzwerke sind keine reinen Verteilstationen für redaktionell angefertigte Inhalte ("one to many"), sondern jeder kann mit jedem kommunizieren ("many to many"). Von daher: Kommunikation erfolgt stets gleichberechtigt und auf Augenhöhe.

Personen vs Unternehmen

Bei der Strategie, die man unbedingt als erstes sich überlegen sollte, ist auch zu klären ob man als Person oder als Unternehmen in den sozialen Netzwerken agiert. Manche Netzwerke sind für Personen besser geeignet, manche für Unternehmen und manche ermöglichen beides oder unterscheiden gar nicht erst zwischen Personen und Unternehmen.

Will man als Person tätig werden, geht es letztendlich darum sich selber als Person und Experten authentisch und als Meinungsführer aufzubauen und zu etablieren. Im Laufe der Zeit entsteht so aus Authentizität immer mehr Reputation und Vertrauen (englisch Trust).

Als Unternehmen sollte man seine Präsenz vielleicht eher als zusätzliche Anlaufstelle für Kunden im Netz sehen, mit welcher diese öffentlich kommunizieren können und werden.  Hier steht vor allem der Service-Gedanke dann im Vordergrund.

Nicht die Frage ob - sondern wie gut wird Social Media gelebt

Als Zusammenfassung zu diesem ersten allgemein Teil möchte ich festhalten, dass soziale Netzwerke in vielen Branchen Sinn machen - aber nicht in allen. Denn in den Netzen tummeln sich viele potentielle und bestehende Kunden, dort spielt heute die Musik.

Ob man als Unternehmen oder Person tätig wird ist ein Unterschied - nicht jedes soziale Netzwerk ist gleich geeignet. Insgesamt sollte man sich sein Mitbewerber- und Kollegen-Umfeld genau anschauen und genau analysieren, was Sinn macht und was nicht. Daraus sollten dann Ziele abgeleitet und genau definiert werden. Es wird ein detaillierter Schlachtplan benötigt.

Meine vielleicht wichtigste Empfehlung an dieser Stelle: Vom Grundsatz sollte sich jedes Unternehmen mit dem Thema Social Media einmal beschäftigen um herauszufinden, ob und vor allem wie die eigenen Kunden und Zielgruppen welche soziale Netzwerke nutzen und welche Produkte und Dienstleistungen dort wie thematisiert werden.

Unterschätzen sollte man in keinem Fall den Zeiteinsatz. Mitbringen sollte man lang anhaltende Ausdauer. Wer nach ein paar Monaten schnell ungeduldig wird, sollte seinen Einstieg überdenken. Social Media wirkt nachhaltig und langfristig. 

Social-Media Netzwerke dienen nicht der Werbung, sondern der Kommunikation. Plumpe Werbung funktioniert nicht nur nicht, sondern wirkt kontra-produktiv. Statt dessen ist "über Bande zu spielen" und den eigenen Kunden sind handfeste Mehrwerte zu bieten - wie eine Anlaufstelle für Service, interessante und hilfreiche Informationen usw.

Bei allen Vorteilen sollte man aber auch die Datenkraken sowie Begehrlichkeiten von Staaten und Überwachungsstellen nicht vergessen. Nicht alles gehört öffentlich gemacht - muss aber jeder für sich auch ein Stück weit entscheiden.

Nach diesem allgemeinem ersten Teil wird es im zweiten und dritten Teil dann deutlich praktischer:

Seite 1 Seite 2 Seite 3 Seite 4

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Kommentare

2 Kommentare bisher
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Christoph
#1 Christoph | 30.04.2012 um 14:43 Uhr
Zugegeben, den ganzen Artikel habe ich mir nicht durchgelesen. Ich habe mich eher auf das Video konzentriert, das ich auch gerne bei einem meiner Vorträge verwenden würde, aber: Dort wird die Perspektive des US-Marktes dargestellt - das mag in ein paar Jahren in Europa oder Deutschland so ähnlich sein, derzeit ist es aber noch nicht so und es gibt natürlich auch unterschiedliche Ausprägungen, z. B. was die beruflichen Netzwerke betrifft.
Gibt es ein Video/Podcast nach Art des Videos (Social Media Rev 3) mit Perspektive Europa?
Lea Rücker
#2 Lea Rücker | 01.05.2012 um 01:50 Uhr
@Christoph: Da haben Sie vollkommen recht. Das bezieht sich natürlich auf den US-Markt und ist noch nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar - natürlich ist hier Xing statt Linked.In verbreiteter und manche Dienste kennt man gar nicht erst :) Allerdings ist es in den vergangenen Jahren immer so gewesen, dass Europa den gezeigten Trends im großen und ganzem folgt. Nicht mit den identischen Diensten - oft mit Kopien, aber die Trends kommen auch hier an. Die Relevanz und die Auswirkungen von sozialen Netzen wird also sehr sicher weiter zunehmen - und das ist letztendlich ja die Message des Videos (was Sie vermutlich auch in Ihren Vorträgen dann thematisieren wollen, wenn Sie es einsetzen).

Aus diesem Grund habe ich bislang das Socialnomics-Video auch immer gerne bei eigenen Vorträgen und Seminaren benannt - allerdings die ältere und noch etwas längere Version welche es dafür auch mit deutschem Ton gab. Die neue Version hatte ich auch erst vor kurzem gefunden.

Von dem älteren Video gab es im Laufe der Zeit auch einige nachgemachte Versionen - auch in Deutsch und teilweise mit deutschen Daten angereichert. Ich fand jedoch keines so gut wie das Original. Zur neuen Revision ist mir noch keine Kopie mit Schwerpunkt Deutschland / Europa untergekommen, nein.

Björn Rücker

Über den Autor

Lea Rücker
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