Rund um das Thema Linux ging es dieses Jahr wieder auf den Linux-Tagen in Chemnitz. Bei Vorträgen, Workshops und gemütlichem Beisammensitzen kann man hier Erfahrungen austauschen, neues rund um Linux kennen lernen und natürlich jede Menge Spaß haben. Vorträge gab es breit aufgestellt, sowohl für Anfänger wie auch für Profis.
Ich habe einige sehr interessante Vorträge angesehen, Schwerpunkt für mich war alles rund um's Hosting:
Am Samstagmorgen habe ich zuerst einen Vortrag über ceph gesehen. Ceph ist ein verteiltes Storage System, welches dazu geeignet ist völlig dynamisch wachsende und verteilte Storages bereit zu stellen. Hierbei kann günstige Hardware zu hochverfügbaren und skalierbaren Storage Systemen zusammengefast werden. Der Speicher kann dann wie eine normale Festplatte oder direkt wie ein Dateisystem verwendet werden. Dabei verwaltet ceph intern den Speicher so, dass die Daten redundant und verteilt abgelegt werden. Das kann beispielsweise für virtuelle Server eine gute Möglichkeit sein Speicher zur Verfügung gestellt zu bekommen. Auf jeden Virtualiesierungsknoten kann dann ein ceph knoten mitlaufen. So spart man Hardware und erhöht die Zuverlässigkeit. Aber auch für unsere Online-Festplatte wäre ceph als Dienst im Hintergrund eine gute Alternative zum bisherigen System.
Besonders gut fand ich einen Vortrag über den Mailserver Dovecot - der seit Frühjahr 2011 auch bei Portunity als IMAP und POP3 Server eingesetzt wird. In diesem Vortrag hat der ursprüngliche Entwickler von Dovecot viele nützliche Tipps zum Betrieb einer Dovecot basierten Mailserverumgebung gegeben. Einige dieser Anregungen können sicher auch unserem Team nützlich sein.
Ein weiterer sehr interessanter Vortrag hatte nur indirekt etwas mit Linux zu tun: Es ging nämlich um das Betriebssystem Plan 9, welches mittlerweile auch auf einem Raspberry Pi lauffähig ist. Im Vortrag wurden Konzepte und bedienungsweisen von Plan 9 vorgestellt. Plan 9 führt eher ein Nischendasein als experimentelles Betriebssystem, wird jedoch sogar für Supercomputer eingesetzt. Ich selbst werde in nächster Zeit sicher einmal mit Plan 9 experimentieren und gucken was sich damit so anstellen lässt.
Am Tag Zwei hatte ich mit den Vorträgen leider nicht so viel Glück. Bei einigen Vorträgen die Ich gerne gesehen hätte konnte ich keinen Platz mehr ergattern. Auch habe ich einen Vortrag gesehen, bei dem ich mir gewünscht hätte, dass sich der Vortragenden noch einmal eingehend mit dem Thema seines Vortrags auseinandersetzt.
Jedoch habe ich auch noch einen interessanten Vortrag über Mosh gesehen. Mosh ist ein Protokoll bzw. Serverdienst der es wie ssh ermöglicht sich remote sicher auf anderen Systemen anzumelden. Mosh ist jedoch für langsame und instabile Verbindungen optimiert. Wie beispielsweise eine schlechte Mobilfunkverbindung. Mosh kann sehr nützlich sein um auch unter widrigen Umständen noch auf Server zugreifen zu können.
Aufgefallen war mir auch noch die immer stärker werdende Präsenz im Bereich 3D-Druck. Hat zwar für Portunity jetzt keinen direkten Impact, aber ist schon spannend zu sehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Chemnitzer Linux-Tage einen Besuch wert waren und dass ich nach Möglichkeit auch nächstes Jahr wieder dabei sein werde.
27.01.2023
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