Im Spiegel gab es dieses Wochenende einen interessanten Follow-Up-Artikel über eine eskalierte Web 2.0-Aktion der Marke Pril von Henkel.
Aus "Pril schmeckt nach Hähnchen" vom 12.April wurde nunmehr ein "PR-Debakel". Naja - hinterher ist man immer klüger. Ich will hier auch gar nicht irgendwie Schadenfreude versprühen oder alles Wiederholen was im Spiegel bereits irgendwie steht - natürlich wurden da eklatante Fehler gemacht und es viele Wege hätten Positiv geendet. Aber:
Vom Grundsatz her finde ich die Idee von Henkel gar nicht mal so dumm: Die User über das Design entscheiden lassen. Das hat schon was.
Was aber doch so richtig cool gewesen wäre, wäre wenn Henkel den umgekehrten Weg eingeschlagen hätte: Ich meine damit, warum Henkel nicht sämtliche eingereichten Designs verwertet hat. Was wäre, wenn man in einem Onlineshop (ggf. über einen definierten Zeitraum) die Flaschen in sämtlichen ca. 50.000 eingereichten Designs hätte bestellen können ?
Natürlich wären da bei einigen Designs nur ein paar wenige Orders zusammengekommen - bei einigen aber eben auch größere Mengen. Statt die Stimmen via Umfrage hätte man dann die Designs mit den meisten Bestellungen als Gewinner küren können. So wäre auch Klick- und Umfragen-Betrug gleich wirksam eingedämmt worden.
Und was spricht dagegen, wenn auf diese Weise (am Handel vorbei) auch 30.000 Flaschen mit Brathähnchen oder Monster-Motiven verschickt worden wären - wenn sie denn eben so beliebt sind "so what ?". Ich bin mir sicher: Jeder der sich die Mühe mit einem eigenen Design gemacht hat, hätte sein Teil auch bestellt und das stolz allen Leuten gezeigt. Online in Blogs, bei Facebook usw. und Offline bei der nächsten Tupper-Party. Das hätte bestimmt virale Wellen geschlagen noch und nöcher - im positiven Sinne, oder ?
27.01.2023
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