Shitstorm beim WWF Deutschland

Wem kann man eigentlich noch trauen, wenn selbst der angesehene WWF versagt - und wie geht man mit einem "Shitstorm" um und was ist das überhaupt ?

Es kommen jedes Jahr zweistellige Millionen-Beträge beim WWF-Deutschland zusammen, denn viele Menschen spenden regelmäßig Geld für die Umweltschutz-Organisation. Ich bin einer von Ihnen. Oder war ? Hmm. Derzeit läuft auf jeden Fall ein Shitstorm auf der Facebook-Seite des WWF-Deutschland auf den ich näher eingehen möchte - in einer Mischung aus eigenem Interesse an den diesseitigen Hintergründen aber auch an der Thematik "Shitstorm".

"Shitstorm bezeichnet ein Internet-Phänomen, bei dem sachliche Kritik von zahlreichen, unsachlichen Beiträgen übertönt wird und sich zumeist gegen große Konzerne und vereinzelt gegen Einzelpersonen richtet. Shitstorm setzt sich aus den englischen Begriffen Shit und Storm zusammen. Shit steht in diesem Zusammenhang für einen in der Tonalität unanagebrachten Beitrag eines Users, Storm symbolisiert die Anzahl dieser unsachgemäßen Äußerungen." Quelle: Wikipedia.

Ursache für den Shitstorm beim WWF-Deutschland ist eine Video-Dokumentation des ARD "Der Pakt mit dem Panda" (Video in Spalte rechts !) über die Nähe vor allem zur Agrar- und Genindustrie. Gedreht wurde in verschiedenen Teilen der Welt, u.a. in Indien, Indonesien, Argentinien, USA u.a. Gezeigt werden zwangs-umgesiedelte Ur-Einwohner und Bauern, massive Rodungen von Wäldern um Platz für Palmenplantagen und Monokulturen zu schaffen - und Öko-Tourismus in Tiger-Reservoire. Und all dies - so der Vorwurf - mit Wissen und zum Vorteil des WWF. "Der WWF habe sich mit der Industrie regelrecht verbündet" ist der Tenor der Dokumentation.

Die Video-Dokumentation ist auch über Youtube erreichbar:

Ich habe mir die Dokumentation nun angesehen - wirklich vertrauens- und Weltbild erschütternd ...

 

Weltbild-erschütterndes PR-Desaster

Dem WWF dürfte es schwer fallen dem PR-Desaster vollständig entgegen zu treten - und da noch was zu retten. Die Facebook-Seite wurde heute auf der Pinwand mit hunderten wenn nicht tausenden Kommentaren überschüttet (man muss auf der Pinwand "Neuste Beiträge" anwählen, sonst sieht man nur die WWF-eigenen Beiträge !) - wie obriges Youtube-Video zeigt. Andhand der Reaktionen kann man sich ausmahlen, dass dem WWF so einige Millionen an Spenden in Zukunft wegbrechen dürften.

Der WWF versucht den Shitstorm mit einem "Faktencheck - Vorwürfe nicht haltbar" auf seiner Website zu entgegnen. Doch die Chat-, Post- und Kommentar-Lawine läuft weiter. Auf der WWF-Seite ist die Kommentar-Funktion zur Stunde gleich ganz deaktiviert:

Für heute haben wir den Live-Chat geschlossen. Wir sind morgen wieder für die Diskussion da.


Das dürfte die ganzen Emotionen nur auf Websiten außerhalb des Einflussbereiches des WWF's verlagern - einen Shitstorm gewinnt man in der Regel zwar nie oder selten, aber so ganz bestimmt nicht.

Shitstorm - wie beherrschen ?

Thomas Huttner gibt in seinem Blogbeitrag "Facebook: Shitstorm bei WWF Deutschland – Krisenkommunikation bis 18.00 Uhr" - durch den ich selber überhaupt erst auf die ganze Thematik aufmerksam wurde - die Tipps man solle in solch einer Situation doch eine Landing-Page bei Facebook einrichten welche z.B. auf den angebotenen Faktencheck verlinkt. So könne man die Nicht-Fans die nun bei Facebook landen besser abholen. Und man hätte besser - wenn man schon im Vorfeld über solch eine kritische Berichterstattung wußte - doch ausreichend personelle Ressourcen für Dialoge bereitgestellt. Hmm - möglicherweise leichter gesagt als getan. Zumal wir heute einen Feiertag hatten. Dennoch habe ich allerdings den Eindruck, dass man beim WWF die Heftigkeit und die sozialen Medien, die man sonst immer so clever für sich zu nutzen weiss, diesmal gnadenlos unterschätzt hat. Das wäre nicht das erste mal, dass große Organisationen der Dynamik des Web 2.0 und vor allem der Macht der Nutzer, Kunden und Communities erliegen.

Ich stimme Herrn Huttner auf jedem Fall zu, dass man "als Betreiber von Facebook-Seiten ein Kriesenszenario für die Kommunikation und das technische Vorgehen bereit haben müsse".Dies haben wir bei Portunity bislang ehrlich gesagt auch noch nicht - ich werde mir da am kommenden Wochenende aber mal Gedanken zu machen. Denn adhoc bessere Ideen als Herr Huttner habe ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich hoffe zwar, das wir nie in die Verlegenheit eines Shitstorms geraten werden. Aber das ist ein spannendes Thema auch für unsere Kunden, wo wir ja auch immer mehr haben die bei uns anfragen ob wir sie bei Facebook unterstützen können und von uns Lösungen und Hilfe abrufen. Und ganz ausschließen kann man ja letztendlich sowieso nie etwas.

Wie sehen unsere Leser, Kunden und Interessenten das Thema "Shitstorm" ? Beherrschbar oder Kampf gegen Windmühlen ? Wie würde eine optimale Strategie am Beispiel des WWF aussehen ? Könnte ein solcher Kunden-Sturm auch Ihr Unternehmen oder Organisation treffen ? Wie kann man damit am besten umgehen ?

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