Ich habe mich in den vergangenen Jahren immer wieder auch mit unserem Finanz- und Geldsystem beschäftigt, wobei dann irgendwann auch Gold stärker in meinen Fokus kam. Warum beschäftige ich mich mit den Finanz- und Geldsystemen, also volkswirtschaftlichen Themen ? Waren das nicht gerade genau die Themen, wo die Masse auf der Schule immer müde einschlief ?
Nun, die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Als Unternehmener bewege ich mich mit meiner Unternehmensgruppe Portunity in einem Wirtschafts-Raum. Folglich hat das, was da draussen in den vergangenen Jahren aber vor allem derzeit in diesem Raum so abläuft, naturgemäß auch Effekte auf meine Unternehmungen. Und das kann mich nicht kalt lassen, niemand kann sich dem entziehen - und als Unternehmer hat man eine zusätzliche Verantwortung für Mitarbeiter und Kunden.
Wenn unsere Kunden und Lieferranten, wie beispielsweise von 2007-2009 verstärkt Probleme bekommen oder ganz ausfallen (vor allem bei unseren Resellern welche als Werbeagentur unterwegs waren, war dies durch zusammengestrichene Werbe-Budgets nicht gerade lustig), reflektiert dies naturgemäß auch zu uns. Durch viele unterschiedliche Kunden-Typen und eher kleine aber dafür viele Umsätze hatten wir zwar in der vergangenen (bzw. eigentlich noch anhaltenden) Kriese kaum Einbrüche und Ausfälle. Dennoch: Auch wenn wir uns zu 100% gesund glauben, sind offene Augen unserer Meinung nach gefragt.
Deshalb habe ich vor einigen Jahren angefangen, mich mit wirtschaftlichen Themen und den Hintergründen immer wieder zu beschäftigen, es sozusagen semi-professionel zu studieren. Mittlerweise lese ich dazu einige Blogs regelmässig, schaue Videos und habe auch einige Bücher durch. Und auch die Tagesnachrichten lese ich - wenngleich ich da zwischen den Zeilen aufgrund meines zwischenzeitlich verfestigten Weltbildes nicht mehr viel gutes erkenne.
Letztendlich sind die Erkenntnisse dieses Blog-Artikels keine neuen und auch nicht von mir erfunden. Ich schreibe diesen Artikel vor allem um für weitere, zukünftige Blog-Artikel ein Fundament zu haben auf welches ich immer wieder verlinken kann. Und Anfangen werde ich mit der Erkenntnis, welche eigentlich eher am Ende stand - und ich werde nach und nach zeigen warum ich zu dieser gekommen bin:
Zwischenzeitlich bin ich zu dem Schluß gekommen, dass unser Geldsystem vor dem Zusammenbruch steht. Grund ist der Effekt vom Zinses-Zins, wodurch es schlicht ein mathematisches Verfallsdatum für unser Geldsystem gibt. Und in unserer globalisierten Welt betrifft dies sowohl den Euro als auch den Dollar als auch sämtliche anderen angeschlossenen Währungen.
Jeder Abiturient lernt was eine Exponential-Funktion ist - aber kaum einer weiß das wir uns auf einer solchen tagtäglich immer weiter bewegen und es irgendwann mit unserem Schuldgeld-System (unsere Sprache ist übrigens sehr präzise: Zuerst war die Schuld, dann das Geld) schlicht früher oder später Knallen MUSS. Durch Tricks und windige Konstrukte wird dieser Zeitpunkt derzeit von unseren Politikern allenfalls nach hinten verlagert, manch einer spricht da von einer "Optimierung der Fallhöhe".
Wer das nicht glaubt, möge einfach mal mit einem Taschenrechner selber nachrechnen: 1,05 hoch 60 ergibt den Bertrag der durch Zinses-Zins nach 60 Jahren bei 5% mit einem Startkapital von 1 Euro beispielsweise entsteht. Dies ist eine ver-18fachung. Hört sich unspektakulär an, aber nach 100 oder 200 Jahren werden die Summen bereits immer größer:
Ein paar Kennzahlen zum Zinses-Zins-Effekt, 1 Euro Startkapital und 5% Zinsen:
Hätte Joseph zur Geburt von Jesus 1 Cent (oder Pfennig oder xxx) angelegt, hätte er heute nach 2011 Jahren bei 5% ein Kapital von 4,08959e+42 Cents - das ist eine Zahl mit einer 4 vorne und 42 weiteren Stellen - vor dem Komma. Unvorstellbar ? vielleicht kann man sich umgerechnet 150 Millionen Erden - aus puren Gold - besser vorstellen. Dieses Gedanken-Experiment ist unter dem Namen Josephspfennig bekannt.
Er zeigt die Absurdität des Glaubens in unendliches Wirtschaftswachstum. Er zeigt, dass alle Systeme, die auf dem Zinses-Zins-Effekt beruhen, zwangsweise zusammenbrechen MÜSSEN.
Und zwar alle 60-100 Jahre - was recht praktisch ist, da dann von der vorherigen Generation kaum mehr einer lebt der berichten kann. Den letzten großen Crash gab es weltweit 1929 - in Deutschland kann man 1950 als Enddatum des vorherigen Crashs ansehen (und wir wissen alle, was dazwischen geschah), bald muss es wieder so weit sein, das System muss auf Null gehen - und zwar systembedingt (und hoffen wir alle, dass es ohne Gewalt geht). Durch Tricks kann das vielleicht noch nach hinten verschoben werden, aber kein Politiker oder sonstwer wird gegen die e-Funktion mit ihrer immer steileren Flanke ankommen.
Die Exponentialfunktion ist ein übermächtiger Gegner und niemand sollte glauben, dass dies in nur 1-2 Jahren (wie 2008 / 2009 beim Vorbeben) eher glimpflich vorbei geht. Es MUSS zu großen Verwerfungen kommen (vgl. 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts) - und das werden nach allen Erkenntnissen eher so 5-15 Jahre sein. Und ich hoffe, dass es nicht wieder per Krieg gemacht wird. Wobei die ersten Einschläge ja leider immer näher kommen: Afrika, Griechenland, London, - wer kommt als nächstes ? Wann steigt uns in Deutschland ätzender Geruch in die Nase ?
Die Menschen 1910 konnten sich, das was kam, übrigens auch alles nicht vorstellen. Auch 1921 konnte sich niemand vorstellen, dass man für ein Brot mal Millarden und Billionen 1923 zahlen muss, die gesamte Hyperinflation lief 1923 in wenigen Monaten durch ! Und es kann wieder passieren und alles, wirklich alles, deutet für mich darauf hin. Am meisten wie hilflos und mit welchen windigen Maßnahmen in Europa und in den USA versucht wird zu kurieren.
Ich habe das oben gezeigt mit 1 Euro Startkapital und nur 5% Zinsen. Die Rettungspakete, die derzeit geschnürt werden, haben ganz andere Dimensionen. Um die Zinsen zu bedienen wird immer mehr Geld benötigt werden - diese Schulden sind auf gar keinen Fall mehr regulär zurückzahlbar. Einzig durch Verdampfung von Vermögen - das der Bürger (also von uns allen).
In diesem Context erscheint auch eine Rendite von 25%, wie sie der Vorstand der Deutschen Bank Josef Ackermann fordert, in einem völlig anderen Licht. Eine solche Rendite ist in keinem Fall erwirtschaftbar, höchstens von anderen abschöpfbar.
Zum Thema Zinseszins und dem daraus resultierenden Staatsbankrott gibt es ein interessantes Video beim Alpenparlament. Manche Beiträge beim Alpenparlament sind zugegebener Weise obskur (wer da nach links und rechts schaut). Aber einige sind richtig gut und wertvoll, das Interview vom Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Bernd Senf gehört definitiv dazu. Eine Stunde die sich lohnt, versprochen ! Ein noch ausführlicheres Interview mit Prof.Dr. Bernd Senf zum selben Thema findet sich bei Youtube (2 Stunden):
Die Wirtschafts-Nachrichten sind voll von Meldungen wie "Euro stärker als Dollar" oder "Euro schwächelt gegenüber Dollar" und anderen. In einem Videobeitrag (habe die Quelle leider nicht mehr gefunden) sagte mal jemand
Das ist wie wenn zwei Leute ohne Fallschirm aus dem Flugzeug springen. Mal ist der eine etwas weiter als der andere - und umgekehrt. Gegenüber dem Horizont verliehren jedoch beide an Höhe - und rammen irgendwann auf dem bitteren Boden der Tatsachen.
Von daher ist es (global gesehen) eigentlich ziemlich irrelevant, wie der Euro zum Dollar steht und umgekehrt (die ganzen "Bankster" im globalen Spielkasino werden dem sicherlich heftigst wiedersprechen). Nur was ist der sinnvolle Horrizont ? Das können meiner Meinung nach nur Sachwerte sein, neben Immobilien oder beispielsweise Domains (dazu in einem weiteren Blogartikel demnächst mehr) ist dies insbesondere Gold.
Und darauf werde ich in meinem nächsten Blog-Beitrag im 2. Teil von Kollaps unseres Finanzsystems eingehen.
27.01.2023
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