Rufnummernmitnahme - Portierung einer Festnetz-Rufnummer (FAQ)

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Version vom 12:41, 24. Jul. 2012

Wir möchten aufgrund von verschiedenen Nachfragen bzgl. VoIP zum Thema Portierungen von Rufnummern / Rufnummernmitnahme nochmal auf diesen Punkt ausführlicher eingehen.

In der Festnetz-Telefonie besteht die Möglichkeit die eigene Telefonnummer (Rufnummer) von einem Anbieter zum anderen mitzunehmen. Also bei einem Anbieterwechsel die eigenen Rufnummern zu behalten. Die Rufnummernübertragbarkeit ist in Deutschland in § 46 Telekommunikationsgesetz (TKG) geregelt. Technisch wird dabei die Rufnummer vom alten Anschluss abgekoppelt, zu dem neuen Anbieter übertragen und dort auf den neuen Anschluss geroutet / eingetragen. Dieser der Rufnummernmitnahme zugrunde liegende Vorgang heißt Portierung und kann mit Portiergebühren behaftet sein.

Hinweis: Dieser FAQ-Artikel ist eine Ergänzung zu unserem FAQ-Artikel "Internet-Telefonie (VoIP): SIP- und IAX-Port (FAQ)", in welchem wir auf alle sonstigen und allgemeinen Fragen eingehen. Hier geht es um den Schwerpunkt "Portierungen".

Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert die Rufnummern-Mitnahme von Ortsnetz-Nummern in Deutschland ?

Dazu gibt es das Portierungsverfahren. Im Rahmen der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes wurde 1998 jedem Telefonkunden das Recht eingeräumt, seine Rufnummer bei einem Wechsel des TK-Anbieters mitzunehmen. Dies wurde in den vergangenen Jahren zugunsten der Verbraucher immer weiter regelmentiert.

Im Festnetzbereich gibt es jedoch keine zentrale Portierungsdatenbank. Bei Domains unterhalb der TLD ".de" bietet die Denic z.B. eine solche zentrale Datenbank "wem gehört welche Domain" und spielt deshalb auch die tragende Rolle bei Providerwechseln von .de-Domains. Bei Rufnummern gibt es dies nicht. Damit alle Telefonnutzer in Deutschland immer zuverlässig und immer aus jedem Netz erreichbar sind, ist ein aufwändiger täglicher Datenabgleich zwischen allen Netzbetreibern notwendig. Dies funktioniert so, dass jeder Netzbetreiber mit möglichst vielen anderen die Rufnummern in beiden Richtungen austauschen. Dies geschieht noch über ISDN-Einwahlen per strukturierter Textfiles - ganz grausig und unnötig kompliziert, ein Wunder dass es überhaupt funktioniert ;)

Da es im Festnetzbereich keine zentrale Portierungsdatenbank gibt und jeder Netzbetrieber seine Portierungsdaten mit jedem austauschen muss, ist dies ein sehr fehleranfälliges Verfahren. Auch ist die Datenqualität bei verschiedenen Netzbetreibern sehr unterschiedlich, da die eigentlich nötige Sorgfalt bei manch einem nicht so hoch gehalten wird.

Welche Rufnummern können über das Portierungs-Verfahren portiert werden ?

  • Ortsnetz-Rufnummern
  • Nationale Teilnehmernummern (032er Gasse, insbesondere auch für VoIP genutzt)

Wie sieht der Übernahme-Prozeß einer Rufnummer konkret aus ?

Zunächst buchen Sie bei Portunity einen VoIP-Account, damit für die Rufnummern nach erfolgreicher Portierung auch ein Routing-Ziel vorhanden ist. Der VoIP-Account kann während die Portierung läuft natürlich auch schon teilweise eingerichtet und genutzt werden (z.B. für ausgehende Telefonate).

Zur eigentlichen Portierung:

Hierzu ist ein sogenanntes Portierungsformular auszufüllen - genaugenommen davon der obere Abschnitt.

Das ausgefüllte Formular wird dann ans uns gesendet - per Fax oder eingescannt per Mail.

Wir leiten das Formular dann an den bisherigen Verbindungsnetzbetreiber weiter und nehmen mit diese, Kontakt auf, um die Portierung untereinander abzustimmen. Hierzu bitte auf dem Portierungsformular oben auch den Anbieter klar benennen.

Sofern alles stimmig ist, erhalten Sie von uns irgendwann die Antwort mit "alles klar" sowie dem Datum an welchem die Portierung stattfindet (welches idR. vom alten Anbieter in Abhängigkeit Ihrer Vertragslaufzeiten / Kündigungsfristen o.ä. festgelegt wird).

Wohin sende ich das Portierungs-Fax ?

  • Bitte per Fax an unsere spezielle Portierungs-Faxnummer: 0202 / 69 555-18
    • Wenn möglich bitte gut lesbar eine Seite als Deckblatt davor mit "Kunden-Loginname" und "SIP-Account-ID" wo die Rufnummer dann hingeroutet werden soll.
  • Alternativ eingescannt per E-Mail an portierung@portunity.de
    • In die eMail bitte einen Hinweis zu: Kunden-Loginname und SIP-Account-ID wo die Rufnummer dann hingeroutet werden soll.
  • Für telefonische Rückfragen zu Portierungen stehen wir Ihnen zur Verfügung unter: 0202 / 69 555-38

Woher bekomme ich das Portierungs-Formular ?

Bitte verwenden Sie folgende Vorlage: Datei:Portierungsauftrag-OpenNumbers.pdf

-> Wir werden uns bemühen noch eine Ausfüll-Hilfe in die ISPSuite zu integrieren.

Wer ist OpenNumbers auf dem Portierungs-Formular ?

Verbindungsnetzbetreiber zu werden und am Portierungsdatenaustausch teilzunehmen ist eine extrem teure und komplizierte Geschichte in Deutschland. Wir haben uns deshalb mit ein paar Kollegen zusammengetan und eine neutrale Firma genau dafür gegründet. OpenNumbers ist eine Genossenschaft - welche die nötige Infrastruktur für die Zuführung und Portierung von Rufnummern betreibt und dafür sorgt, dass alle rechtlichen Auflagen auch erfüllt werden. OpenNumbers ist selber weder im Endkunden- noch im Reseller-Geschäft tätig und stellt die Dienste als Vorlieferant exklusiv den Mitgliedsbetrieben wie Portunity zur Verfügung.

Wie genau ist das Portierungsformular auszufüllen ?

Bitte nur den oberen Teil bis zum grauen Balken "nur vom Anbieter auszufüllen" ausfüllen, den Rest machen wir resp. der andere Netzbetreiber.

Relativ weit oben in diesem langen kleinen Text befindet sich oben rechts ein kleines Feld, in das der bisherige Anbieter namentlich eingetragen werden muss, damit wir auch wissen, welchem Anbieter das Formular weiter zugeschickt werden muss.

Dann sollte angekreuzt werden:

[X] Kündigung von Telefon-...... (nur wenn der bisherige Anschluss komplett gekündigt werden soll)

[X] Gleichzeitig beauftragen wir... (muss immer angekreuzt werden)

[X] restl. MSN kündigen (wenn nicht alle Nummern sondern nur bestimmte von dem Anschluss abgezogen werden, kreuzen wir wirklich auch nur dann an, wenn es so gefordert wird)

Bei:

  • Name/Firma: Bei Privatpersonen der Nachname, bei Firmen der vollständige Firmenname
  • Vorname: Bei Privatpersonen der Vorname, bei Firmen der vollständige Name des Vertragspartners.
  • Ortskennzahl: Die Vorwahl, z.B. "0202"
  • Rufnummern: Bei Einzelrufnummern jede MSN einzeln, z.B. "47110815"
  • Rufnummernblock: Bei Rufnummernblöcken den Block angeben, z.B. "4711-0 bis 4711-999"
  • Unterschrift des Kunden, bei Firmen ggf. Firmenstempel. (Manche Provider stellen sich zickig an, wenn bei Firmen kein Stempel vorhanden ist)

Ein Wunschtermin kann uns per eMail übermittelt werden. In jedem Fall brauchen wir noch zusätzlich die Information, auf welchen VoIP-Account die Rufnummer im Erfolgsfall geroutet werden soll ("sip4711").

Wie schnell funktionieren Portierungen ?

Dies hängt im wesentlichen von der Bearbeitungsgeschwindigkeit aller Beteidigten ab.

Wir versuchen Portierungen immer so schnell wie möglich bei uns zu bearbeiten - in Urlaubszeiten, durch Feiertage oder sonstige Mitarbeiter-Ausfälle kann es aber bereits bei uns in Ausnahmefällen zu Verzögerungen kommen. Von daher bitten wir auch uns den einen oder anderen Werktag zuzugestehen. In eiligen Fällen bitte vorher abklären.

Genauso sieht es bei den anderen Carriern aus. Es gibt Anbieter, welche Portierungen sehr schnell in wenigen Tagen bearbeiten und auch Portierungstermine, die nur wenige Tage sehr nah in der Zukunft liegen, ohne Probleme mitmachen. Umgekehrt gibt es auch Anbieter, welche Grundsätzlich die Termine einige Wochen in die Zukunft schieben.

Im Regelfall können Portierungen innerhalb von 3-4 Wochen terminiert werden - in Ausnahmefällen geht es auch manchmal schneller oder dauert auch länger. Realistisch sind Portierungen ab 10 Werktagen in der Zukunft. Es hängt primär immer von ALLEN Beteidigten ab (also auch vom Kunden und von Ihnen, z.B. auch wie akkurat die Daten sind, wie viele Rückfragen es gibt usw.).

Im Bestcase gab es schon Portierungen binnen 48h - im Worstcase hatte sich sowas auch schon mal 6-8 Wochen hingezögert. Dazwischen ist alles möglich und realistisch.

Warum gehen Portierungen schief ?

Nicht jede Portierung geht immer auf Anhieb durch. Der alte Anbieter kann auch Portierungen ablehnen, z.B.:

  • die angegebenen Adressdaten zu einer Rufnummer stimmen nicht mit seinen Daten überein (z.B. zwischenzeitlich umgezogen)
  • Ansprechpartner sind falsch benannt (z.B. Mitarbeiter-Wechsel in einer Firma, oder die Nummer läuft beim alten Anbieter auf die Ehefrau, oder der Kunde hat mehrere Vornamen und nicht alle angegeben o.ä.)
  • die Rufnummern gehören zu einem ganz anderen Kunden / Account (manchmal der Fall wenn ein Kunde mehrere Accounts bei einem Anbieter hat)
  • Bei Firmen fehlt der Firmenstempel
  • Datum oder Unterschrift fehlt
  • Es ist der falsche Teilnehmernetzbetreiber / Carrier benannt (gerade bei VoIP- / Reseller-Strukturen kommt sowas vor, die der Endkunde auch nicht vollständig immer durchblickt)
  • Der Kunde befindet sich noch in einer Mindestvertragslaufzeit
  • usw.

Es gibt Anbieter, welche da auch sehr gerne ihren Mitbewerbern Steine in den Weg werfen und jede Kleinigkeit als Anlass nehmen eine Portierung erstmal abzulehnen. Andere sind da kollegialer und sehen auch über Kleinigkeiten schonmal eher hinweg. Also es ist sehr unterschiedlich.

Was kann ich als Kunde tun, damit Portierungen optimal durchgehen ?

Natürlich: Sauber und lesbar schreiben / ausfüllen !

Stellen Sie sicher, dass die Daten so akkurat wie möglich mit denen des bisherigen Anbieters übereinstimmen. Im Zweifelsfall die Daten beim alten Anbieter nochmal erfragen lassen, im Umzugsfall die alte Anschrift verwenden (falls sie nicht aktualisiert wurde) usw.

Prüfen Sie hier auch, gerade bei Firmen: Ist der Ansprechpartner korrekt und identisch mit dem hinterlegten ? Bei mehreren Filialen: Was ist genau als Anschrift hinterlegt ? Ist ein Firmenstempel auf dem Fax ? (Portierungen von Firmen-Nummern ohne Firmenstempel werden von manchen Anbietern abgelehnt !).

Muss ich beim alten Anbieter noch kündigen ?

Auf dem Portierungsformular sind entsprechende Checkboxen für Kündigungen drauf und es ist sehr sinnvoll, diese auch zu verwenden. Das Portierungsformular stellt dann gleichzeitig auch die Kündigung des mit den Rufnummern verbundenen Tarifes (z.b. ein ISDN- oder -DSL-Anschluss) dar.

Auch hier ist es wieder sehr unterschiedlich: Kündigt man erst bei seinem Anbieter und will dann eine Rufnummern portieren, stellen sich einige Anbieter quer. Bei anderen ist dies dann kein Problem. Von daher hier der Tipp, den alten Anbieter möglichst erstmal nicht informieren (so seltsam wie sich das jetzt anhören mag).

Normalerweise sollte unmittelbar nach Portierungsbestätigung dann auch an Sie als Kunden eine Kündigungsbestätigung verschickt werden. Aber dies liegt natürlich nicht in unserem Einflussbereich.

Kann man eine einzelne Rufnummer von einem Anschluss "rausportieren" ?

Dies ist Abhängig vom jeweiligen Anbieter wie flexibel der sowas mitmacht und sollte mit dem vorher in jedem Fall abgesprochen werden. Am besten mit schriftlicher Bestätigung. Eigentlich suggeriert der Aufbau des Portierungsformulares mit den entsprechenden Feldern / Checkboxen, dass genau so was möglich ist - aber wir haben schon mehrfach erlebt, dass einige Anbieter eine Kündigung nur ganz (mit allen Nummern) oder gar nicht akzeptieren.

Die großen Anbieter sind diesbzgl. teilweise so flexibel wie ein Betonkloz ; bei kleineren Anbietern mag dies manchmal jedoch möglich sein. Aber wie gesagt in jedem Fall sorgfältig absprechen, nicht dass die eine Nummer dann zwar portiert wird, alle anderen aber nicht mehr funktionieren (weil der alte Anbieter die dann eben als mit dem dazugehörigen Anschluss als gekündigt ansieht).

Wie ist das Routing / die Erreichbarkeit einer Rufnummer nach einer Portierung sichergestellt?

Wie bereits oben beschrieben, ist der Portierungsdatenaustausch und das Routing mangels zentraler Portierungsdatenbank sehr kompliziert in Deutschland. Und damit auch fehleranfällig.

Da oft nicht jeder Netzbetreiber jede Portierung sofort mitbekommt, kann manchmal noch Telefontraffic beim alten Netzbetreiber ankommen. Deshalb richtet jeder Netzbetreiber für 60 Tage eine Rufweiterleitung zu dem neuen Netzbetreiber ein. Dies kann sich dann natürlich in längeren Ruf-Aufbauzeiten bemerkbar machen - insbesondere am Tag der Portierung. Es sollte aber von Tag zu Tag dann besser werden.

Sofern eine Rufnummer nach 60 Tagen nach einer eigentlich erfolgreichen Portierung insgesamt oder von einzelnen Netzen einzelner Anbieter nicht mehr funkioniert, können Fehler in der Portierungsdatenbank dafür verantwortlich sein - aber auch ein hängender Cache im Routing bei einem einzelnen Anbieter. In diesem Ausnahme-Fall bitte uns kontaktieren mit möglichst genauen Informationen, dies muss dann mit dem Mitbewerber geklärt werden. Im Notfall steht uns auch die Netzleit-Kontrollstelle der DTAG für sowas als klärende Instanz zur Verfügung.

Am Portierungstag kommt es auf jeden Fall technisch bedingt zu einer kurzen Unterbrechung der Erreichbarkeit, da OLO-Router und RADIUS-Server entsprechend umkonfiguriert werden müssen. Dies führt dann zu Phänomenen wo die Rufnummer von bestimmten Carriern aus nicht mehr erreichbar ist ("Gassenbesetzt-Ton" bzw. die Ansage "ist zur Zeit nicht erreichbar") oder auch schier endloses Knistern und Knacken in der Leitung. Die Unterbrechungsdauer sollte aber i.d.R. bei weniger als zehn Minuten liegen - garantieren können wir das aber natürlich nicht.

Wie funktionieren ausgehende Portierungen (Rufnummer wird von Portunity zu jemand anderen abgezogen) ?

In dem Fall erhalten wir vom neuen Verbindungsnetzbetreiber ein Portierungsformular per Fax. Wir werden uns dann per eMail an Sie als Kunden wenden mit der Bitte um Rückmeldung zur Bestätigung ob alles seine Richtigkeit hat.

Abhängig von Ihren Rückinformationen stimmen wir mit dem neuen Anbieter dann Termin usw. dann ab / oder lehnen die Portierung ab.

Was kosten Portierungen ?

Zu uns kommend:

  • im Erfolgsfall je Portierungsformular: Kostenfrei
  • im Ablehnungsfall bis 30 Minuten Aufwand je Portierungsformular: 30 Euro Pauschal (inkl. MwSt)

Hinweis: Von daher sollte die Motivation entsprechend da sein, für akkurate Daten und korrekt ausgefüllte Portierungsformulare zu sorgen. Portunity übernimmt den Aufwand der Portierungen von Rufnummern zu uns kommend komplett auf die eigene Kappe. Aber nicht, wenn mit Daten operiert wird wodurch mehrere Anläufe nötig werden da es z.B. zu Portierungsablehnungen kommt.

Von uns gehend:

  • je Vorgang je Rufnummer: 30 Euro (inkl. MwSt).
  • je zusammengehörig registrierten Rufnummernblock: 30 Euro (inkl. MwSt).

Die Gebühren werden per Prepaid eingezogen sofern das Prepaid-Konto gedeckt ist.

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